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U 96 war ein deutsches U-Boot vom Typ VII C, das im Zweiten Weltkrieg von der deutschen Kriegsmarine eingesetzt wurde. Es wurde durch den Roman Das Boot und dessen Verfilmung aus dem Jahr 1981 bekannt.

U 96 (Kriegsmarine)
(vorheriges/nächstes – alle U-Boote)

Modell von U 96
Typ: VII C
Feldpostnummer: 29 052
Werft: Germaniawerft, Kiel
Bauauftrag: 30. Mai 1938
Baunummer: 601
Kiellegung: 16. September 1939
Stapellauf: 1. August 1940
Indienststellung: 14. September 1940
Kommandanten:
  • 14. September 1940 – 1. April 1942
    Kapitänleutnant Heinrich Lehmann-Willenbrock
  • 28. März 1942 – 15. März 1943
    Olt.z.S. Hans-Jürgen Hellriegel
  • 16. März 1943 – 30. Juni 1944
    Olt.z.S. Wilhelm Peters
  • 1. Juli 1944 – 30. März 1945
    Olt.z.S. Robert Rix
Einsätze: 11 Einsätze
Versenkungen:

29 Schiffe (178.651 BRT)

Verbleib: am 30. März 1945 in Wilhelmshaven versenkt

U 96 hatte während seiner Dienstzeit elf Einsätze, bei denen 29 Schiffe mit 178.651 BRT versenkt und vier Schiffe mit 33.000 BRT beschädigt wurden. Dabei wurden mindestens 1179 Menschen getötet. Am 15. Februar 1945 wurde es in Wilhelmshaven außer Dienst gestellt und am 30. März bei einem Luftangriff zerstört, ohne dass Personen an Bord waren.


Geschichte


Der Auftrag für das Boot wurde am 30. Mai 1938 an die Germaniawerft in Kiel vergeben. Die Kiellegung erfolgte am 16. September 1939, der Stapellauf am 1. August 1940, die Indienststellung unter Kapitänleutnant Heinrich Lehmann-Willenbrock fand schließlich am 14. September 1940 statt. Leitender Ingenieur war bis einschließlich der 7. Unternehmung Friedrich Grade.

Das Boot gehörte nach seiner Indienststellung am 10. August 1940 bis zum 31. März 1943 als Ausbildungs- und Frontboot zur 7. U-Flottille erst in Kiel und dann in St. Nazaire. Nach seiner aktiven Dienstzeit als Frontboot kam es vom 1. April 1943 bis zum 30. Juni 1944 als Ausbildungsboot zur 24. U-Flottille in Memel, und schließlich kam es vom 1. Juli 1944 bis zu seiner Außerdienststellung am 15. Februar 1945 als Schulboot zur 22. U-Flottille nach Gotenhafen bzw. Wilhelmshaven, wo es am 30. März 1945 durch einen Luftangriff zerstört wurde.


Einsatzstatistik



Erste Unternehmung


Kapitänleutnant Heinrich Lehmann-Willenbrock kehrt mit U 96 heim
Kapitänleutnant Heinrich Lehmann-Willenbrock kehrt mit U 96 heim

Das Boot lief am 4. Dezember 1940 um 5.00 Uhr von Kiel aus und lief am 29. Dezember 1940 um 16.13 Uhr in Lorient ein. U 96 lief am 5. Dezember 1940 zur Ergänzung in Frederikshavn ein und am 6. Dezember 1940 wieder aus. Auf dieser 26 Tage dauernden und 4.657 sm über und 120 sm unter Wasser langen Unternehmung in den Nordatlantik, dem Nordkanal und westlich der Rockall-Bank wurden fünf Schiffe mit 37.037 BRT versenkt und zwei Schiffe mit 15.864 BRT beschädigt.[1]


Zweite Unternehmung


Das Boot lief am 9. Januar 1941 um 15.05 Uhr von Lorient aus, und lief am 22. Januar 1941 um 14.11 Uhr wieder dort ein. Auf dieser 14 Tage dauernden und 2.624 sm über und 42 sm unter Wasser langen Unternehmung in den Nordatlantik und dem Nordkanal wurden zwei Schiffe mit 29.053 BRT versenkt.


Dritte Unternehmung


Das Boot lief am 30. Januar 1941 um 18.05 Uhr von Lorient aus, und am 28. Februar 1941 um 18.00 Uhr in Saint-Nazaire ein. Auf dieser 30 Tage dauernden und 4.816 sm über und 188 sm unter Wasser langen Unternehmung in den Nordatlantik südlich von Island wurden sieben Schiffe mit 45.478 BRT versenkt.


Vierte Unternehmung


Das Boot lief am 12. April 1941 um 16.24 Uhr von Saint-Nazaire aus, und lief am 22. Mai 1941 um 18.04 Uhr wieder ein. Auf dieser 41 Tage dauernden und 6.198 sm über und 238 sm unter Wasser langen Unternehmung in den Nordatlantik, dem Nordkanal und westlich von Irland wurden vier Schiffe mit 30.227 BRT versenkt.


Fünfte Unternehmung


Das Boot lief am 19. Juni 1941 um 14.54 Uhr von Saint-Nazaire aus, und lief am 9. Juli 1941 um 19.12 Uhr wieder dort ein. Auf dieser 21 Tage dauernden und 3.333 sm über und 110 sm unter Wasser langen Unternehmung in den Mittelatlantik, wurde ein Schiff mit 5.954 BRT versenkt.


Sechste Unternehmung


Das Boot lief am 2. August 1941 um 11.30 Uhr von Saint-Nazaire aus und am 12. September 1941 um 11.39 Uhr wieder dort ein. Auf dieser 42 Tage dauernden und 6.213,7 sm langen Unternehmung in den Mittelatlantik, westlich von Gibraltar, wurden keine Schiffe versenkt oder beschädigt.


Siebte Unternehmung


Das Boot lief am 27. Oktober 1941 um 9.52 Uhr von Saint-Nazaire aus. U 96 und drei weitere Boote sollten vor Neufundland die U-Boote der Gruppe Reißewolf ablösen, die in dieser Region Jagd auf alliierte Geleitzüge machten. Der Name der neuen U-Bootgruppe, zu der auch U 552 und U 567 gehörten, sollte Stoßtrupp lauten. Die Bildung und der Einsatz von Stoßtrupp wurde jedoch aufgegeben, nachdem Erich Topp bei der Anfahrt zum Einsatzort den US-amerikanischen Zerstörer Reuben James – und damit das erste Schiff der US Navy in diesem Krieg – versenkt hatte. Karl Dönitz ordnete seine Einsatzkräfte neu und benannte die übrig gebliebenen Boote von Stoßtrupp in U-Bootgruppe Schlagetot um. Dann wurden die noch einsatzfähigen Boote der Gruppe Reißewolf mit Schlagetot zusammengeführt und daraus die U-Bootgruppe Raubritter gebildet. Diese Umbenennungen und Neuordnungen riefen innerhalb der U-Bootwaffe einige Verwirrung hervor. U 96 wurde am 27. November 1941 in Vigo durch das als Versorger verwendete Handelsschiff Bessel mit 100 m³ Brennstoff und Proviant versorgt[3]. Auf dieser Fahrt war der Sonderführer (Z) (entspricht dem Dienstrang eines Leutnants) Lothar-Günther Buchheim als Kriegsberichterstatter von der Propagandakompanie an Bord. Auf dieser 41 Tage dauernden und 6.829 sm über und 236 sm unter Wasser langen Unternehmung im Mittelatlantik und westlich von Gibraltar, bei der U 96 nach der Versorgung in Vigo in das Mittelmeer verlegt werden sollte, wurde ein Schiff mit 5.998 BRT versenkt. Der Durchbruch durch die Straße von Gibraltar in der Nacht auf den 1. Dezember 1941 scheiterte, und das Boot kehrte schwer beschädigt in den nächsten erreichbaren deutschen Stützpunkt an der Biskaya, La Rochelle, zurück.


Achte Unternehmung


Das Boot lief am 31. Januar 1942 um 16.45 Uhr von Saint-Nazaire aus, und lief am 23. März 1942 um 10.28 Uhr wieder dort ein. Auf dieser 52 Tage dauernden und 7.171 sm über und 848 sm unter Wasser langen Unternehmung in den Nordatlantik, der US-Ostküste, Nova Scotia und Neufundland wurden fünf Schiffe mit 25.464 BRT versenkt.

U 96 läuft am 23. März 1942 in St. Nazaire ein
U 96 läuft am 23. März 1942 in St. Nazaire ein

Neunte Unternehmung


Das Boot lief am 23. April 1942 um 18.32 Uhr von Saint-Nazaire aus, und lief am 1. Juli 1942 um 9.44 Uhr wieder dort ein. U 96 wurde vom 27. bis 28. Mai 1942 von U 116 mit 45 m³ Brennstoff und Proviant, und am 23. Juni 1942 von U 460 mit 20 m³ Brennstoff versorgt. Auf dieser 69 Tage dauernden und zirka 8.900 sm über und 450 sm unter Wasser langen Unternehmung in den Nordatlantik vor Neufundland und der Ostküste der USA wurden keine Schiffe versenkt oder beschädigt.


Zehnte Unternehmung


Das Boot lief am 24. August 1942 um 10.00 Uhr von Saint-Nazaire aus und am 5. Oktober 1942 wieder dort ein. Es wurde vom 18. bis zum 19. September 1942 von U 461 mit Brennstoff und Proviant versorgt. Auf dieser 43 Tage dauernden und zirka 5.300 sm über und 523 sm unter Wasser langen Unternehmung in den Nordatlantik, östlich von Neufundland, wurden vier Schiffe mit insgesamt 15.758 BRT versenkt und ein Schiff mit 12.190 BRT beschädigt. U 96 gehörte zur Gruppe mit den Tarnnamen „Stier“ und „Vorwärts“.


Elfte Unternehmung


Das Boot lief am 26. Dezember 1942 um 13.45 Uhr von Saint-Nazaire aus und am 8. Februar 1943 in Königsberg ein. Es machte unterwegs Halt in Bergen (31. Januar/1. Februar), Stavanger (1./2. Februar), Flekkefjord (2./3. Februar), Kristiansand (3./4. Februar), Swinemünde (6./7. Februar) und Gotenhafen (7./8. Februar). Auf dieser 45 Tage dauernden und zirka 5.550 sm über und 463 sm unter Wasser langen Unternehmung in den Nordatlantik, nordöstlich von Neufundland, wurden keine Schiffe versenkt oder beschädigt.


Verbleib


Das Boot wurde am 30. März 1945 in Wilhelmshaven im Hipper-Becken durch Fliegerbomben während eines Luftangriffes der 8th Air Force der USAAF zerstört.[4] Es war dort bereits am 15. Februar 1945 außer Dienst gestellt worden. Die Reste wurden nach dem Krieg verschrottet.


Der Sägefisch


Der Sägefisch: Emblem des Bootes
Der Sägefisch: Emblem des Bootes

Das Emblem des Bootes, ein lachender Sägefisch, erschien regelmäßig in der Zeitschrift Erika – Die frohe Zeitung für Front und Heimat. Zeichner des Sägefischs war Hans Kossatz.[5] Seitens der Besatzung der U 96 trat man deshalb an Kossatz heran, um den Sägefisch als Maskottchen für das U-Boot zu erhalten. Kossatz bemalte daraufhin den Turm des U-Bootes persönlich; berichtet wurde darüber in Erika, Heft Nr. 22/1941.[6]


U 96 im Film


Für den Film Das Boot wurde anhand der 5.000 Fotos, die Buchheim aufgenommen hatte, eine schwimmfähige Attrappe nachgebaut. Diese war auf einem Ponton montiert und deshalb nicht tauchfähig. Die Tauchszenen wurden mit Modellen verwirklicht. Die Innenaufnahmen entstanden im Studio in einem zylindrischen Raum, der die Maße des Druckkörpers hatte. Dieser war auf einer Wippe montiert, um die wechselnde Trimmung des Bootes beim Tauchen oder Auftauchen und die Erschütterungen bei Angriffen mit Wasserbomben zu simulieren.

Der Autor Lothar-Günther Buchheim begleitete als Kriegsberichterstatter den siebten Einsatz des zur 7. U-Boot-Flottille (stationiert in St. Nazaire) gehörenden Bootes vom 26. Oktober 1941 bis 7. Dezember 1941.



Commons: U 96 (Kriegsmarine) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Liste des Konvoi HX-92.
  2. Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945. Deutsche U-Boot-Erfolge von September 1939 bis Mai 1945, E.S. Mittler & Sohn, Hamburg 2001, ISBN 3-8132-0513-4, Seite 91
  3. Deutsches U-Boot Museum
  4. s. Liste deutscher U-Boote (1935–1945)/U 1–U 250
  5. Andreas C. Knigge: Comic Lexikon. Ullstein Verlag, Frankfurt am Main, Berlin und Wien 1988, ISBN 3-548-36554-X, S. 284–285.
  6. Gerd Lettkemann, Eckart Sackmann: Hans Kossatz – das Frühwerk. In: Eckart Sackmann (Hrsg.): Deutsche Comicforschung 2007. Comicplus, Hildesheim 2006, ISBN 3-89474-168-6, S. 45.

На других языках


- [de] U 96 (Kriegsmarine)

[ru] U-96 (1940)

U-96 — средняя немецкая подводная лодка типа VIIC времён Второй мировой войны, стала одной из самых знаменитых субмарин после издания романа «Лодка» (нем. Das Boot) и выхода одноимённого фильма.



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