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U 126 war ein deutsches U-Boot vom Typ IX C, das im Zweiten Weltkrieg von der deutschen Kriegsmarine eingesetzt wurde. Auf seinen sechs Unternehmungen versenkte es 26 Schiffe mit 125.642 BRT, wobei 220 Menschen starben. Bei seiner Versenkung am 3. Juli 1943 im Nordatlantik durch ein britisches Flugzeug starben alle seine 55 Besatzungsmitglieder.

U 126 (Kriegsmarine)
(vorheriges/nächstes – alle U-Boote)
Typ: IX C
Feldpostnummer: M-40 082
Werft: AG Weser, Bremen
Bauauftrag: 7. August 1939
Baunummer: 989
Kiellegung: 1. Juni 1940
Stapellauf: 31. Dezember 1940
Indienststellung: 22. März 1941
Kommandanten:
  • 22. März 1941 – 28. Februar 1943
    Kapitänleutnant Ernst Bauer
  • 1. März 1943 – 3. Juli 1943
    Oberleutnant zur See Siegfried Kietz
Einsätze: 6 Unternehmungen
Versenkungen:

26 Schiffe (125.642 BRT, 220 Tote)

Verbleib: am 3. Juli 1943 im Nordatlantik versenkt (55 Tote, keine Überlebenden)

Geschichte


Der Auftrag für das Boot wurde am 7. August 1939 an die AG Weser in Bremen vergeben. Die Kiellegung erfolgte am 1. Juni 1940, der Stapellauf am 31. Dezember 1940, die Indienststellung unter Kapitänleutnant Ernst Bauer am 22. März 1941.

Das Boot wurde 2. U-Flottille in Wilhelmshaven als Ausbildungsboot zugeteilt. Bis Juli 1941 unternahm es Ausbildungsfahrten, ehe es dann ab September 1941 bis zu seiner Versenkung am 3. Juli 1943 in der 2. U-Flottille aus Lorient operierte.

Am 1. März 1943 übernahm Oberleutnant zur See Siegfried Kietz das Kommando auf U 126. Der 26-jährige Kietz hatte zuvor auf U 130 als Zweiter Wachoffizier an zwei Unternehmungen teilgenommen.[1]

U 126 lief zu sechs Unternehmungen aus, auf denen 26 Schiffe mit einer Gesamttonnage von 125.642 BRT versenkt und vier Schiffe mit 30.506 BRT beschädigt wurden.


Einsatzstatistik



Erste Unternehmung


Das Boot lief am 5. Juli 1941 um 5.00 Uhr von Kiel aus, und lief am 6. Juli 1941 um 6.25 Uhr in Kristiansand ein. Es lief am 7. Juli 1941 um 6.27 Uhr wieder dort aus, und am 24. August 1941 in Lorient ein. Auf dieser 29 Tage dauernden und zirka 9.200 sm über und 250 sm unter Wasser langen Unternehmung in den Nordatlantik, sowie zwischen Gibraltar und den Azorischen Inseln, wurden vier Schiffe mit 5.400 BRT versenkt und ein Schiff mit 8.293 BRT beschädigt.


Zweite Unternehmung


Das Boot lief am 24. September 1941 um 19.37 Uhr von Lorient aus, und lief am 13. Dezember 1941 um 12.27 Uhr wieder dort ein. Auf dieser 78 Tage dauernden und 12.450 sm über und 363,5 sm unter Wasser langen Unternehmung in den Mittelatlantik, der Guinea-Küste, nördlich der Insel Ascension, und dem Südatlantik, wurden drei Schiffe mit 16.870 BRT versenkt, und ein Schiff mit 6.696 BRT so schwer beschädigt, dass es als Totalverlust galt. U 126 wurde am 22. November 1941 von der Atlantis versorgt. Kurz danach wurde die Atlantis angegriffen und von ihrer Besatzung selbstversenkt. U 126 nahm 107 Mann an Bord und schleppte sechs Rettungsboote mit 210 Mann. Sie wurden am 24. November 1941 an das Versorgungsschiff Python abgegeben, wobei das U-Boot gleichzeitig mit Kraftstoff versorgt wurde.


Dritte Unternehmung


Das Boot lief am 2. Februar 1942 um 19.00 Uhr von Lorient aus, und lief am 29. März 1942 um 10.16 Uhr wieder dort ein. Auf dieser 45 Tage dauernden und zirka 8.300 sm über und 340 sm unter Wasser langen Unternehmung in den Nordatlantik, westlich von Kuba, der Karibik, den Bahamas, sowie vor Florida und dem Westatlantik, wurden sieben Schiffe mit 32.955 BRT versenkt und zwei Schiffe mit 16.016 BRT beschädigt.


Vierte Unternehmung


Das Boot lief am 25. April 1942 um 20.45 Uhr von Lorient aus, und lief am 25. Juli 1942 um 7.40 Uhr wieder dort ein. Auf dieser 91 Tage dauernden und 13.763 sm über und 683 sm unter Wasser langen Unternehmung in den Nordatlantik, der nordbrasilianischen Küste, der Karibik und dem Westatlantik, wurden sieben Schiffe mit 41.803 BRT versenkt und ein Schiff mit 7.104 BRT beschädigt. U 126 wurde am 12. Juli 1942 von U 460 mit 42 m³ Brennstoff versorgt.


Fünfte Unternehmung


Das Boot lief am 19. September 1942 um 18.15 Uhr von Lorient aus, und lief am 7. Januar 1943 um 11.00 Uhr wieder dort ein. Auf dieser 99 Tage dauernden und 16.993 sm über und 576 sm unter Wasser langen Unternehmung in den Mittelatlantik, der Kongomündung, dem Golf von Guinea und den Kapverdischen Inseln, wurden drei Schiffe mit 14.536 BRT versenkt. U 126 wurde am 9. Dezember 1942 von U 461 mit 90 m² Brennstoff versorgt.


Sechste Unternehmung


Das Boot lief am 20. März 1943 von Lorient aus, und wurde am 3. Juli 1943 versenkt. Auf dieser 75 Tage dauernden Unternehmung in den Mittelatlantik und vor Freetown (Sierra Leone), wurde ein Schiff mit 7.177 BRT versenkt und ein Schiff mit 6.197 BRT beschädigt. U 126 wurde am 17. Mai 1943 von U 460 mit 70 m³ Brennstoff versorgt.


Verbleib


U 154, ebenfalls ein U-Boot vom Typ IX C, patrouillierte unter dem Oberleutnant zur See Oskar Kusch seit April 1943 vor der Ostküste Südamerikas. Genau wie Kietz war auch Kusch kein erfahrener Kommandant, sondern auf seiner ersten Unternehmung mit einem Boot, das ebenfalls über eine eingespielte Besatzung verfügte. Kusch hatte Ende Mai 1943 einen Geleitzug angegriffen und dabei einen US-amerikanische Tanker versenkt und zwei weitere Schiffe beschädigt.[2] Am 7. Juni stellte Kusch fest, dass das Metox-Gerät von U 154 nicht mehr zu gebrauchen war.[3] Er wurde angewiesen, auf Heimatkurs zu gehen.[2] Da U 126 Mitte Juni 1943 vor Freetown stark beschädigt worden war, entschied die U-Boot-Führung, dass beide Boote gemeinsam die Rückfahrt nach Frankreich antreten sollten, um sich gegenseitig schützen zu können. U 126 und U 154 trafen sich hierfür Ende Juni 1943 bei den Azoren. Kusch übernahm ein Metox-Gerät von Kietz und die Kommandanten verabredeten, dass ihre Boote im Falle einer Ortung durch gegnerische Streitkräfte getaucht weitermarschieren sollten.[3]

Am 3. Juli 1943 wurde U 126 im Nordatlantik 200 sm (370 km) nordwestlich Kap Ortegal durch die Wellington R der britischen Squadron 172 mit Radar geortet. Der Pilot, Alex Coumbis aus Rhodesien, erfasste das U-Boot mit dem Leigh-light-Suchscheinwerfer und versenkte es mit acht Wasserbomben auf der Position 46° 2′ N, 11° 23′ W im Marine-Planquadrat BF 4744. Alle 55 Besatzungsmitglieder kamen ums Leben. Oberleutnant Kusch hatte den Angriff vom U-Boot-Turm aus beobachtet, aber die Vorgänge missinterpretiert. Seiner Einschätzung nach war der Angriff der Wellington erfolglos und U 126 noch rascher abgetaucht, als sein eigenes Boot.[3] Davon ausgehend, dass Oberleutnant Kietz mit U 126 also rechtzeitig in die Tiefe geflüchtet war und den Angriff überstanden hatte, meldete Kusch der U-Boot-Führung, die Attacke wäre ergebnislos verlaufen. U 154 erreichte ohne weitere Zwischenfälle drei Tage später Lorient.


Literatur



Einzelnachweise


  1. Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945. Die deutschen U-Boot-Kommandanten. E. S. Mittler und Sohn, Hamburg u. a. 1996, ISBN 3-8132-0490-1. Seite 123
  2. Clay Blair: Der U-Boot-Krieg. Die Gejagten 1942–1945, Wilhelm Heyne Verlag, München 1999, ISBN 3-453-16059-2, Seite 282–283
  3. Heinrich Walle: Die Tragödie des Oberleutnants zur See Oskar Kusch, hrsg. i. A. Ranke-Gesellschaft, Franz Steiner Verlag Stuttgart, 1995, ISBN 3-515-06841-4, Seite 57–59

Siehe auch





На других языках


- [de] U 126 (Kriegsmarine)

[ru] U-126 (1941)

U-126 — большая океанская немецкая подводная лодка типа IX-C, времён Второй мировой войны. Введена в строй 22 марта 1941 года. Входила в 2-ю флотилию. Совершила 6 боевых походов, потопила 24 судна (111 564 брт), один военный корабль (450 т), повредила 7 судов (51 674 брт). Погибла 3 июля 1943 года северо-западнее мыса Ортегаль от бомб сброшенных с британского бомбардировщика Vickers Wellington, погибло 55 человек.



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